Das Wandern ist des Vorarlbergers Lust. Darum nichts wie rauf auf den Berg, denn der ruft! Hier stellt ländleanzeiger.at dir drei geniale Touren im Ländle vor: von halb- bis dreitägig, für Erprobte und Kinder. Also nichts wie rein in die Wanderkluft. Dir fehlt das passende Equipment? Hier findest du Rucksäcke und Wanderschuhe und kannst überhaupt und sowieso nach allem suchen, was du zum (Wander-)Glück brauchst.
#1 Gargellen. Wandern auf dem Schmugglerpfad
Grenzüberschreitend wird in Gargellen (Montafon) auf einem historischen Schmugglerpfad gewandert, auf dem du mit etwas Glück Murmeltiere, Steinadler, Gämse oder sogar Steinböcke beobachten kannst. Ausgangspunkt für deine ca. fünfstündige Rundtour in alpiner Kulisse ist die Bergstation der Gargellen Bergbahn beim Bergrestaurant Schafberg Hüsli (2.130 m). Von dort aus läufst du über das St. Antönier Joch (2.379 m) zum Schweizer Gafiersee (2.290 m) und dem Gafierjoch (2.415 m), um dann wieder zurück zum Bergrestaurant Schafberg Hüsli ins Ländle zu gelangen.
Wichtig! Geeignete Wanderschuhe
Gutes Schuhwerk ist hier unbedingt erforderlich, denn ab dem St. Antönier Joch wanderst du kurz an einem steilen Grat entlang. Du solltest außerdem trittsicher und schwindelfrei sein. Falls du noch nach passenden Wander- oder Trekkingschuhen suchst, wirst du hier bestimmt fündig.
Historische Fakten: beliebte Schmugglerware
Vom Beginn des 19. Jahrhunderts an bis weit in das 20. Jahrhundert hinein, stellte das Schmuggeln eine wichtige Erwerbsquelle für die Bevölkerung dar, speziell im Montafon. Bis zu 40 Kilogramm Last wurden so auf den nächtlichen Märschen über die Berge getragen. Nach Österreich wurden vor allem Salz, Mehl, Zucker und Saccharin geschmuggelt, sowie Genussmittel wie Tabak, Kaffee und Kaugummi, aber auch Seife, Waschpulver und WC-Rollen. Neben Gütern wie Kleidung, Schuhe und Uhren sowie Tabakpfeifen, Ferngläser, Porzellan und Kuhglocken wurden außerdem bis zu 400 Stück Vieh jährlich über die Pässe und Joche in die Schweiz getrieben.
#2 Lech-Zürs. Der Grüne Ring fasziniert in 3 Etappen
Über Bergkämme, durch Talsenken vorbei an Bergseen und Wasserfällen führt dich diese dreitägige Etappenwanderung mit ganz speziellem Reiz: Auf dem Grünen Ring rundum Lech-Zürs am Arlberg können sich Wanderer auf eine mit viel Witz und Charme inszenierte moderne Sagenwelt einlassen.
Erste Etappe: Hüttenbibliothek auf der Alpe entdecken
Besteige zuerst die Rüfikopfbahn und lass dich auf 2.350 m „gondeln“. Folge dann dem Geoweg Rüfikopf abwärts vorbei am Monzabonsee zur Monzabonalpe. Anschließend geht es weiter nach Zürs, wo ein Abstecher zur Europäischen Wasserscheide am Flexenpass möglich ist. Traumhafte Aussicht und unglaubliche Eindrücke erwarten dich!
TIPP: Bei der Bergstation der Rüfikopfbahn findest du ein Buch, in dem du dich verewigen kannst. Auf der Monzabonalpe findest du sogar eine ganze Hüttenbibliothek: Einfach Buch schnappen und inmitten des Bergidylls ein Lesestündchen einlegen.
Zweite Etappe: Biwak-Übernachtung als individuelles Highlight
Von Zürs aus geht es zunächst steil bergauf zum Zürsersee. Hier wartet ein besonderer Steg auf dich, der dich weit hinausführt und zum Genießen einlädt. Danach geht’s weiter zu Taurins Höhle und der Pforte zum höchsten Punkt des Grünen Rings: das Madlochjoch. Durch die traumnhafte Bergwelt führt dich dein Weg nun bergab zum Stierlochkopf und zuletzt weiter talwärts Richtung Zug. Auf dem Lechweg ist eine Wanderung zurück nach Lech möglich.
TIPP: Am Fuße des Stierlochkopfs auf 2.354 m steht ein modernes Biwak aus Holz zur Übernachtung bereit – ein atemberaubender Schlafplatz! Wer eins werden möchte mit der Bergwelt, kann es mietet, Platz bietet es für max. 4 Personen. Lech-Zürs Tourismus ist hierfür dein Ansprechpartner. Achtung: Hier gibt es weder Strom, Wasser noch sanitäre Anlagen. Vergiss deinen Schlafsack nicht – hier kannst du nach einem geeigneten suchen!
Dritte Etappe: Auf zum Kriegerhorn und Libellensee!
Die 3. Etappe führt dich vom Ausgangspunkt Zug über Wiesen zum Sagen-Wald und weiter zur Balmenalp. Hier oben gibt es ein weiteres Wahrzeichen von Lech zu entdecken: das Kriegerhorn auf 2.173 m. Anschließend geht es talwärts vorbei an der Chluppa (Steinmauer) zur Kriegeralpe, wo du zünftig „jausnen“ kannst. Weiter talwärts geht es nach Oberlech – hier warten die letzte Highlights auf dich: der Libellensee und die Rud-Alpe.
#3 Riefensberg/Hittisau. Rundwanderweg für die ganze Familie
In Riefensberg (Bregenzerwald) begibst du dich auf eine grenzüberschreitende Rundwanderung am Hochhäderich mitten durch das Naturschutzgebiet Kojental (naturbelassenes Hochmoor). Am Parkplatz des Almhotel Hochhäderich in Hittisau beginnt das Abenteuer, das vor allem für Familien und gemütliche Wandergenossen zu empfehlen ist. Richtung Hochwiesalpe führt dein Weg dich zum Alp-Erlebnis-Pfad. Hier können Jung und Alt Wasserschöpfen, einen Barfußweg erkunden und den Steg über das Hochmoor sowie die Infotafel „Schmugglerpfad“ entdecken. Anschließend geht es weiter zum Alpstüble Moos und zur Alpe Kojen – und schon führt dich dein Weg zurück zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz des Almhotels. Die Wanderung dauert ca. 2 Stunden und führt durch Vorarlbergs bzw. Bayerns herrliche Natur.
TIPP 1: Vom Alpstüble Moos kannst du einen 3-minütigen Abstecher zum Naturdenkmal „Steinernes Tor“ unternehmen.
TIPP 2: Es ist übrigens möglich den Rundweg mit einem geländetauglichen Kinderwagen zu bestreiten. Wer allerdings Bewegungsfreiheit trotz Kind schätzt, dem sei eine Babytrage oder „Kraxen“ empfohlen.